Reflexionen über meinen Unterricht in der 7.Klasse

Eintrag 8


Jean-Pol Martin
13.07.97

Seit langem habe ich nichts mehr in mein Tagebuch eingetragen, weder über die Forschung, noch über die Arbeit in der 7.Klasse. Das liegt daran, dass ich in den letzten Monaten keine neue Erkenntnis gewonnen habe.

Da ich nun direkt vor den Ferien stehe, kann ich abschließend folgendes Fazit ziehen:

In dieser wenig disziplinierten, sehr lebhaften aber auch sehr kreativen Klasse war der Einsatz von LdL aus meiner Sicht ein voller Erfolg. Allerdings glaube ich, dass ein großer Teil des Erfolges auch darin liegt, dass ich die schriftlichen Arbeiten sehr konsequent kontrolliert habe, indem ich sie mit nach Hause nahm und fast jeden Tag korrigierte. Besonders auffällig war, dass die Grammatikarbeit sich wieder einmal als ein sehr dankbares Betätigungsfeld erwiesen hat. Die Schüler können sich in verhältnismäßig kurzer Zeit Wissen über die französische Grammatik aneignen und freuen sich, es in immer neuen Situationen (Erklärungen, Übungen, Diktate) unter Beweis zu stellen und dies in einem immer routinisierteren Französisch zu tun.

Hier ein Beispiel, an dem klar wird, dass der Schüler (Andreas) Freude an der eigenen Kompetenz beim Benutzen der Fremdsprache verspürt.

 

Praktikantin: - Qu’est-ce que le passé composé? Andreas, tu as une idée?

Andreas: - Est-ce que vous voulez savoir comment on fait le passé composé?

Praktikantin: - Oui, peut-etre que tu donnes un exemple.

Andreas: - Oui. "Regarder", c’est l’infinitif. Et le passé composé est avec "avoir". "J’ai regardé", la prononciation est la meme chose, mais "regarder" est sans "r" à la fin, mais avec accent aigu!

   
Natürlich hätten wir uns mit einer einfacheren Erklärung zufrieden gegeben, aber Andreas wollte eine perfekte Antwort liefern. Unsere bewundernden Blicke lieferte ihm die entsprechende Belohnung.

Eine für mich besonders aufregende Premiere war schließlich, dass eine didaktische eMail-Korrespondenz zwischen meinem Schüler Stephan Thirmeyer und Fabian, einem 7.Klässler aus der Klasse des Kollegen Hans-Dieter Mager in Daun (Rheinland-Pfalz) entwickelte.


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